Das war der selbstverständliche Wunsch, den die ersten in der Regelschule integrierten jungen Menschen am Ende der Pflichtschulzeit 1997 äußerten. Arbeiten ist weit mehr als Geld verdienen: Arbeiten bedeutet, erwachsen zu sein, eine zeitliche Struktur zu haben, in ein Team eingebunden zu sein, Herausforderungen zu meistern, Neues zu lernen, Wertschätzung zu erhalten.
Dieser Wunsch war die Geburtsstunde des Projekts Spagat, das von den Eltern von Integration Vorarlberg initiiert, vom Land Vorarlberg unterstützt und als EU-Projekt mit dem Institut für Sozialdienste (ifs) verwirklicht wurde. Jetzt ist Spagat ein reguläres Angebot in Vorarlberg und steht für Unterstützte Beschäftigung im regionalen Umfeld, in regulären Betrieben, dort, wo die Jugendlichen wohnen – mit regulärem Gehalt.
Der ifs Spagat begleitet Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf auf dem Weg der beruflichen Integration. Ziel ist es, reguläre, sozialversicherungspflichtige Dienstverhältnisse am ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Dies gelingt durch individuelle Beratung, intensives Mentoring und enge Zusammenarbeit mit den Betroffenen, deren sozialem Umfeld und den Betrieben. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch mit seinen Fähigkeiten, Stärken und Träumen.
Das Angebot richtet sich an
Menschen mit schweren Beeinträchtigungen und hohem Unterstützungsbedarf, die den Wunsch haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Gemeinsam mit ihnen werden maßgeschneiderte, integrative Arbeitsplätze geschaffen. Diese sind individuell und flexibel auf die Klientinnen und Klienten sowie die Betriebe zugeschnitten.
Begleitung und Unterstützung
Die Spagat-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten und unterstützen:
Für jede Spagat-Teilnehmerin und jeden Teilnehmer wird eine innerbetriebliche Ansprechperson gesucht. Diese Mentorin bzw. dieser Mentor stehen den Spagat-Teilnehmenden im Arbeitsalltag zur Seite und helfen bei auftretenden Problemen.
Institut für Sozialdienste — Spagat
Für junge Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf wurde das Spagat-Konzept adaptiert und als Integrative Wochenstruktur weiter entwickelt. Das Ziel ist eine individuelle Wochenstruktur, angepasst an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des jungen Menschen.
Selbstorganisierte Integrative Wochenstruktur
Einige Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf organisieren sich mit Hilfe ihrer Familien eine integrative Wochenstruktur. Das Land Vorarlberg stellt ihnen einen finanziellen Rahmen zur Verfügung – eine Art persönliches Budget. Damit können Begleiter*innen angestellt werden. Das sind je nach Bedarf ausgebildete Behindertenpädagog*innen, Mitarbeiter*innen der Mobilen Hilfsdienste (MoHi) oder freie Selbständige. Auf diese Weise finanzieren sich einige wenige junge Menschen eine sinnvolle Wochenstruktur mit Teilhabe am sozialen Leben.
Integrative Wochenstruktur/Arbeitsstruktur
Eine »Integrative Wochenstruktur/Arbeitsstruktur« wird auch vom Institut für Sozialdienste umgesetzt. Auch hier wird ein individueller Wochenplan entwickelt und mit Personbegleiter*innen umgesetzt. Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf sind so am Arbeitsleben beteiligt, haben aber keinen Arbeitsplatz.
Institut für Sozialdienste — Integrative Arbeitsstruktur
Kombinierte integrative Wochenstruktur
Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf haben die Wahlmöglichkeit, integrativ-ambulante und stationäre Angebote zu kombinieren und müssen nicht zwischen integrativen und segregativen Angeboten entscheiden. Durch diese Kombination kann ein gewisses Maß an Verlässlichkeit und Regelmäßigkeit garantiert werden. Ziel ist jedoch, dass Menschen auch mit hohem Unterstützungsbedarf in hohem Maß (überwiegend) gesellschaftlich eingebunden bleiben.
Info Pool — Informationen zu Arbeit und Beschäftigung für Menschen mit Behinderung.
Schlachthausstraße 7c
6850 Dornbirn
IBAN: AT512060200001312305
BIC: DOSPAT2DXXX